Letztens in Wien: Ich war auf dem Weg zu einem Meeting im Café Stein. Schnellen Schrittes ging ich voran, ich hatte es wie immer sehr eilig. Dabei kam ich auch an einer Konditorei, Aida, vorbei. Die Türe des Cafés ging auf und es duftete ganz wunderbar nach Kaffee und Mehlspeisen. Genau in diesem Augenblick sah ich mich als Kind mit meiner Mama in eben diese Konditorei gehen, in freudiger Erwartung einer guten Mehlspeise. Es wurde mir dabei ganz seltsam ums Herz. Früher gab es nicht so viele Kaffeehäuser wie heute und auch die Preise waren für damalige Verhältnisse nicht gerade billig. Da war es schon etwas Besonderes in eine Aida zu gehen. Ganz hoch im Kurs stand der „Pariserspitz“. Es gibt ihn auch noch heute, aber, wie bei so vielen Dingen, hat sich Größe und Geschmack im Laufe der Zeit verändert. Leider hat Aida ein etwas staubiges Image und ich muss auch ehrlich gestehen, es hat sich in den vielen Jahren, in dem es die Wiener Institution schon gibt, nicht wirklich viel verändert. Trotzdem kaufe ich meine Mehlspeisen nach wie vor gerne hier ein.
Eine weitere Kindheitserinnerung hatte ich vor ein paar Wochen bei einem Spaziergang durch die Kärntnerstraße. Meine Mutti war eine wunderbare Frau und eine Künstlerin. Sie arbeitete viele Jahre im Modehaus Adlmüller auf der Kärntnerstraße. Tja und da sind wir wieder beim Thema, wo war denn bloß der bekannte Modesalon? Plötzlich fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Da wo sich jetzt das Spielcasino (Palais Esterházy) auf der Kärntnerstraße befindet, wurde vor vielen Jahren Haute Couture verkauft.
Ähnlich ging es mir bei einem Besuch der Alserstraße, ich hatte ganz in der Nähe einen Arzttermin und da war sie wieder, die Kindheitserinnerung. Im Alter von sechs Jahren, stand ich schon auf dem Eislaufplatz und zog meine Runden, dabei wurde ich von dem bekannten Eiskunstläufer Karl Schäfer entdeckt. So wurde aus mir eine Eiskunstläuferin und ich verbrachte meine Jugend auf der Kunsteislaufbahn Eduard Engelmann.
Ich könnte noch viel mehr meiner Kindheitserinnerungen mit Euch teilen, aber ich denke jetzt ist vorerst einmal Schluss damit.
Yours, Ni